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Tobias Maikowske

Alternative Antriebe im Omnibus - Schritt 2, die Technik

In einer Zeit, in der Umweltschutz und Nachhaltigkeit immer wichtiger werden, sind alternative Antriebe für Omnibusse ein entscheidender Faktor. Dieser Beitrag gibt einen kurzen Überblick über die verschiedenen Technologien, ihre Vor- und Nachteile sowie die zukünftigen Herausforderungen und Möglichkeiten. Von Hybridantrieben über rein elektrische Lösungen bis hin zu Wasserstoffantrieben - erfahren Sie alles, was Sie über die Zukunft des Omnibusverkehrs wissen müssen.




Hybridantriebe: Kombination von Diesel und Elektro

Hybridantriebe in Omnibussen nutzen einen Dieselmotor in Kombination mit einem Elektromotor. Beim Bremsen dient der Elektromotor als Generator, um Bewegungsenergie in elektrische Energie umzuwandeln. Diese Energie wird mithilfe verschiedener Steuerungsmodule im Energiespeicher gesammelt. Während der Beschleunigungsphase unterstützt der Elektromotor den Dieselmotor oder kann teilweise oder sogar vollständig die Beschleunigung übernehmen, während der Dieselmotor im Leerlauf ist oder ausgeschaltet bleibt.

Diese Technologie ermöglicht eine effizientere Nutzung und bietet eine Reihe von Vorteilen: Der Dieselmotor sorgt für die nötige Reichweite, während der Elektromotor insbesondere im Stadtverkehr für lokal emissionsfreie Mobilität sorgt. Dadurch lassen sich die Kraftstoffkosten senken und die Umweltbelastung reduzieren. Moderne Hybridbusse können im Realbetrieb bis zu 10% Kraftstoff sparen und deutlich weniger CO2 ausstoßen als herkömmliche Dieselbusse. Werte mit über 25 % Einsparung mit denen Fahrzeughersteller werben oder geworben haben, konnten sich in der Realität nie verwirklichen lassen.


Elektrische Antriebe: Batterie und Brennstoffzelle

Rein elektrische Antriebssysteme für Omnibusse nutzen entweder Batterietechnologien oder Brennstoffzellentechnologien als primäre Energiequellen. Batteriebetriebene Elektrobusse zeichnen sich durch ihre hohe energetische Effizienz und Umweltfreundlichkeit aus, da sie lokal keinerlei Emissionen freisetzen und im Betrieb deutlich leiser als Omnibusse mit Diesel- oder Hybridantrieben sind. Diese Fahrzeuge sind für den urbanen Raum besonders geeignet, wo Lärm- und Schadstoffemissionen ein kritisches Thema darstellen.

Brennstoffzellenbusse nutzen hingegen Wasserstoff als Energiequelle, wobei die Brennstoffzelle den Wasserstoff in elektrische Energie umwandelt, die wiederum den Elektromotor antreibt. Während der einzige „Abfall“ aus diesem Prozess Wasser ist, was sie äußerst umweltfreundlich macht, bieten Brennstoffzellenbusse zusätzlich den Vorteil einer längeren Reichweite im Vergleich zu batteriebetriebenen Bussen. Dies macht sie ideal für längere Strecken und dichtere Betriebspläne, ohne die Notwendigkeit häufiger Zwischenladungen.

Beide Technologien sind inzwischen nicht nur auf dem Markt verfügbar, sondern haben auch einen Reifegrad erreicht, der ihren Einsatz in serienmäßig produzierten Fahrzeugen ermöglicht. Ihre Entwicklung und Einführung unterstützen die Ziele der Dekarbonisierung des öffentlichen Verkehrs, indem sie eine nachhaltige Alternative zu fossilen Brennstoffen bieten. Während batterieelektrische Busse aufgrund ihrer Einfachheit und Effizienz in der Energieumwandlung eine gute Wahl für den innerstädtischen Verkehr darstellen, bieten Brennstoffzellenbusse mit ihrer höheren Reichweite und schnelleren Betankungszeiten eine leistungsfähige Lösung für vielfältige Einsatzszenarien im öffentlichen Nahverkehr.


Wasserstoffantriebe: Zukunftsweisende Technologie

Wasserstoffantriebssysteme repräsentieren eine zukunftsweisende und nachhaltige Antriebstechnologie für den öffentlichen Nahverkehr, insbesondere für Omnibusse. Im Kern dieser Technologie steht die Brennstoffzelle, die Wasserstoffgas direkt in elektrische Energie umwandelt, mit Wasser als einzigem Nebenprodukt. Diese direkte Umwandlung ermöglicht einen emissionsfreien Betrieb, der zur Verbesserung der Luftqualität in städtischen Gebieten beiträgt und den städtischen Verkehr deutlich umweltfreundlicher macht.

Ein weiterer signifikanter Vorteil der Wasserstoffantriebe ist ihre hohe Effizienz und die Fähigkeit, größere Distanzen ohne Zwischenladung zurücklegen zu können, was sie besonders für längere Strecken im städtischen und überregionalen Busverkehr attraktiv macht. Zusätzlich bietet die Technologie den Komfort eines sehr leisen Betriebs, was den Lärmpegel in Städten weiter reduziert und die Lebensqualität der Anwohner verbessert.

Trotz dieser Vorteile stehen Wasserstoffantriebe noch vor Herausforderungen, die ihre breitere Akzeptanz und Verbreitung beeinträchtigen. Eines der Hauptprobleme ist die hohe Anfangsinvestition, die sowohl für die Fahrzeuge selbst als auch für die erforderliche Infrastruktur – insbesondere Wasserstofftankstellen – benötigt wird. Die aktuelle Begrenzung der Wasserstoffinfrastruktur stellt eine erhebliche Einschränkung dar und erfordert erhebliche Investitionen in den Aufbau eines umfassenden Netzwerks von Tankstellen, um eine flächendeckende Verfügbarkeit zu gewährleisten.

Zudem ist die Herstellung von grünem Wasserstoff, der mithilfe erneuerbarer Energien produziert wird, entscheidend für die tatsächliche Umweltfreundlichkeit dieser Technologie. Die Förderung und Unterstützung von nachhaltigen Produktionsmethoden für Wasserstoff sind daher zentral für die Reduktion der Kohlenstoffemissionen im Verkehrssektor.

Perspektivisch bietet Wasserstoff eine vielversprechende Möglichkeit, den öffentlichen Nahverkehr vollständig zu dekarbonisieren und einen wichtigen Beitrag zum Erreichen der Klimaziele zu leisten. Mit fortschreitender Technologieentwicklung, der Senkung von Kosten durch Massenproduktion und dem Ausbau der Infrastruktur könnte Wasserstoffantrieb eine Schlüsselrolle im emissionsarmen und nachhaltigen öffentlichen Nahverkehr der Zukunft spielen. Die zunehmende Integration von Wasserstofftechnologien in den öffentlichen Verkehrssektor signalisiert einen wichtigen Schritt in Richtung einer saubereren, leiseren und effizienteren Mobilitätslösung. Im Vergleich zum Wasserstoff-Verbrenner arbeiten die Brennstoffzellen mit einem wesentlich höheren Wirkungsgrad – sie können die im H2 gespeicherte Energie also besser nutzen. Je nach Technik liegt der Fuel-Cell-Wirkungsgrad bei etwa 60 Prozent, der von Wasserstoff-Verbrennern bei rund 40 Prozent.


Vergleich der System

Effizienz

  • Hybridantriebe sind effizient in Bezug auf die Nutzung der regenerativen Bremsenergie und die Kombination aus Verbrennungs- und Elektromotor, was den Gesamtkraftstoffverbrauch senkt. Allerdings sind sie weniger effizient als rein elektrische Systeme, da die Energieumwandlung von chemisch zu mechanisch immer Verluste mit sich bringt.

  • Rein elektrische Antriebe (Batterie) zeichnen sich durch eine sehr hohe Effizienz aus, da Elektromotoren einen direkteren Energiefluss ermöglichen und weniger Energieverluste aufweisen. Die Effizienz der Batteriesysteme ist jedoch von der Umgebungstemperatur und der Batterietechnologie abhängig.

  • Brennstoffzellen- und Wasserstoffantriebe bieten eine gute Effizienz, die jedoch unter der von Batterie-elektrischen Systemen liegt, da die Umwandlung von Wasserstoff in elektrische Energie über die Brennstoffzelle zusätzliche Schritte und somit Energieverluste beinhaltet.

Verfügbarkeit

  • Hybridantriebe sind weit verbreitet und profitieren von einer ausgereiften Technologie und einer gut etablierten Infrastruktur für Kraftstoffe.

  • Rein elektrische Antriebe werden zunehmend verfügbar, wobei die Verfügbarkeit stark von der Ladeinfrastruktur abhängt, die in urbanen Gebieten zunimmt, in ländlichen jedoch oft noch unzureichend ist.

  • Wasserstoffantriebe leiden unter einer begrenzten Verfügbarkeit, da die Infrastruktur für die Wasserstoffproduktion und -verteilung noch im Aufbau ist, was ihre breite Anwendung einschränkt.

Nachhaltigkeit

  • Hybridantriebe reduzieren den CO2-Ausstoß im Vergleich zu reinen Verbrennungsmotoren, stoßen aber immer noch Treibhausgase aus.

  • Rein elektrische Antriebe sind lokal emissionsfrei und bieten eine hohe Nachhaltigkeit, wenn der Strom aus erneuerbaren Energiequellen stammt.

  • Wasserstoffantriebe sind ebenfalls lokal emissionsfrei und können sehr nachhaltig sein, vorausgesetzt, der Wasserstoff wird durch Elektrolyse mit Strom aus erneuerbaren Quellen erzeugt.

Kosten

  • Hybridantriebe haben tendenziell höhere Anfangskosten als herkömmliche Antriebe, können aber durch geringeren Kraftstoffverbrauch Einsparungen generieren.

  • Rein elektrische Antriebe erfordern hohe Anfangsinvestitionen für Fahrzeuge und Infrastruktur, wobei die Betriebskosten aufgrund des niedrigeren Energieverbrauchs und geringerer Wartungskosten niedriger sind.

  • Wasserstoffantriebe weisen derzeit die höchsten Kosten auf, sowohl in Bezug auf die Fahrzeuge als auch die Infrastruktur. Langfristig könnten jedoch Skaleneffekte und technologische Fortschritte zu einer Kostenreduktion führen.


Antriebsart

Effizienz

Verfügbarkeit

Nachhaltigkeit

Kosten

Hybridantriebe

Mittel

Hoch

Mittel

Mittel

Rein elektrisch (Batterie)

Hoch

Mittel

Hoch

Hoch

Rein elektrisch (Brennstoffzelle)

Mittel

Niedrig

Hoch

Sehr hoch

Wasserstoffantriebe

Mittel

Niedrig

Hoch

Sehr hoch

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass jede Antriebsart ihre spezifischen Stärken und Schwächen hat. Die Wahl der geeigneten Technologie hängt von verschiedenen Faktoren ab, darunter die spezifischen Anforderungen der Buslinie, die lokale Infrastruktur und die langfristigen Ziele in Bezug auf Nachhaltigkeit und Emissionsreduktion.

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